Seit Wochen war der 9. November 2005 in meinem Kalender mit einem dicken, fetten, roten Rand umzogen, denn dieser tag sollte einer der aufregendsten in diesem Jahr werden. Kurz vor Ihrer angeblichen Auflösung kam die britische Band Coldplay zu einem Riesenkonzert in der städtischen Arena mach Leipzig und tausende von Fans glücklich zu machen.
Doch bevor das Konzert 20 Uhr beginnen sollte, war noch so einiges zu erledigen. Falk, der als mein Lieblingsbegleiter natürlich auch eine Karte in seinem Portemonnaie stecken hatte, teilte mir wenige Stunden vor dem großen Ereignis mit, er müsse "noch mal schnell ins Chocolate" (die Bar, in der Falk zur zeit die Kochlöffel schwingt) weil die Hygiene bei der Kücheninspektion kleine Mängel festgestellt hatte, die noch am selben Tag zu beheben seien. Wir also etwas genervt von der kurzfristigen Saubermachaktion rein in Falks lila Opel Corsa und schnell in die Leipziger Gottschedstraße, um zusammen für Ordnung zu sorgen.
Doch dann die erschreckende Wahrheit: Der seit drei Jahren von Köchen und Putzfrauen vernachlässigte Herd war der Grund für die Kritik der Küchenhygiene und den sauberzumachen war weder ein schneller noch ein besonders leckerer Akt. An diesem Tag habe ich den Geruch von kaltem Fett zum ekeleregensten Geruch aller Zeiten erklärt. Aber mit dem ätzenden Reinigungsmitteln war auch dieses Problem überwindbar und 20 vor acht konnten Falk und ich wieder in den lila Opel Corsa steigen um das langherbeigesehnte Konzert zu sehen.
Es war der Wahnsinn, nach anderthalb Stunden Vorband und Bühnenumbau betrat Coldplay die Bühne und legte ein Show vom besten englischen Stil hin. Etwas kurz, das muss man zugeben (ca. eine Stunde 30 Minuten) aber da Falk und ich die Eintrittskarten vom Axel Springer Verlag persönlich bezahlt bekommen hatten (meine Mutter hatte die Karten ursprünglich als Dankeschön für ein gemeinsames Projekt erhalten), war auch das nicht all zu schlimm für uns. Während ich nur mit verliebtem Blich auf Frontsänger Chris achtete, war Falk hin und weg von den wirklich mehr als beeindruckenden Sound- und Lighteffekten. Eine riesige leinwand im Hintergrund vergrößerte ab und zu die Bandmitglieder und machte es auch den hintersten Reihen möglich etwas von Show und Stars mitzukriegen.
Ein richtiges "Zugabe" brachte das etwas zurückhaltende Publikum zwar nicht zustande, aber der minutenlange Applaus wurde trotzdem richtig interpretiert und so spielte Colplay noch ein paar Abschlusssongs.
Kurz vor Ende der Show kamen selbst Falk und ich dem Star des Abends noch einmal ganz nahe. Chris kletterte beim vorletzten Lied nämlich auf den mit Zuschauern besetzten Rang der Leipziger Arena hoch und zwar genau an der Stelle, von der aus Falk und ich das Konzert beobachtet hatten. Wahnsinn!! Naja, genau gesagt standen wir schon noch einige Meter entfernt, aber nah dran waren wir trotzdem!!
Es war ein wirklich gelungener aber auch anstrengender Abend und auch wenn die colplay Songs doch alle ziemlich gleich klingen werde ich beim nächsten mal wohl neben Gentleman auch etwas Colplay aus dem Internet runterladen.
Meine Musikempfehlung für romantische Stunden mit einem lieben Menschen: das neue Colplay Album "X&Y" !!
 
Ruth Schilling