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Haare

Haare wachsen und wir lassen sie das auch gerne tun. Da das im Stamm so Tradition ist, gibt es natürlich genügend Jugendliche, die das nicht so tun und mit Scheren, Rasierklingen und ähnlichen Kastrationsinstrumenten berichtigend eingreifen.

Haare. Was sind Haare eigentlich? Warum haben manche viele, manche wenige, manche dünne, manche dicke, bei manchen wachsen und wachsen sie und bei manchen schaffen sie kaum noch einen Zentimeter im Jahr oder wachsen irgendwann scheinbar gar nicht mehr? Ist das Pech oder Glück? Und warum scheint es so, dass jeder immer das will was er nicht hat? Warum machen sich die mit glatten Haaren Dauerwellen, während die mit Locken versuchen ihre widerspenstigen Krauseln irgendwie glatt zu kriegen? Dunkle blondieren sich, Blonde färben sie rot, und Rothaarige färben sie schwarz? Und was hat es mit dem allseits beliebten "Neuanfang" auf sich, bei dem die Haare einfach kurzerhand abrasiert werden?
Was ist mit all den anderen Haaren auf unserem Körper? Die werden ja inzwischen von Frau und Mann gleichermaßen meistens komplett entfernt, oder zumindest auf ein mickriges Restchen reduziert. Weder Bart, noch Brustbehaarung oder Achselhaare dürfen noch wachsen, und selbst die zarten Augenbrauen werden noch zurechtgezupft. Und für ihre Schamhaare scheinen sich wirklich alle sehr zu schämen.
Aber, was soll´s denn? Zum Glück sind es ja nur Haare, und da wir ja Scheren, Lockenstäbe, Rasierapparate und Färbungen haben, können wir ja alles so richten wie es uns gerade passt.
Es tut ja nicht weh, also weg mit dem Zeug! Ist ja auch ganz normal, deswegen macht sich auch niemand Gedanken darüber.
Aber wir haben uns Gedanken gemacht.
Und wir haben gemerkt dass Haare nicht einfach nur zufällig irgendwie irgendwo rumwachsen. Sondern dass unsere Haare ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit sind, dass sie genau so sind, wie sie zu uns passen. Und dass sich das nicht nur auf Farbe, Dicke oder Länge beschränkt, sondern auch der Zustand der Haare, ob sie splissig sind und abbrechen, all das hat etwas zu sagen. Und zwar nicht, dass wir sie schneiden sollen, sondern es sagt etwas über uns aus, über unsere seelische Verfassung, über unsere Persönlichkeit. Mangelerscheinungen zeigen sich sehr schnell an den Haaren, und diese sind halt ebenso aussagekräftig... Oder Locken z.B. zeigen Wildheit, Verspieltheit, und was will es uns da sagen, wenn wir uns die Locken abschneiden?
Und das trifft auch auf alle Haare zu, kein Haar am Körper ist falsch, es ist genau so wie es sein soll. Und wir haben gelernt unsere Haare zu lieben, alle.
Doch bei diesem Satz wird ja auch schnell klar, warum alle so bedenkenlos an ihren Haaren rumschnippeln und rasieren - denn wer liebt sich schon? Wir sind voller Komplexe, finden fast alles an uns hässlich und falsch, weil wir nicht so sind, wie wir es überall in der Werbung und in Hollywood eingetrichtert kriegen. Und was einem nicht gefällt, verändert man so gut es halt geht. Und da sind die Haare ja ein leichtes Opfer. Jedes Abschneiden irgendwelcher Haare ist also nichts weiter als ein Komplexanfall und damit vollkommen destruktiv, zerstörerisch und unlebendig.
Was wir aber eigentlich tun wenn wir da so ohne Skrupel an uns rumwerkeln, ist eben den wenigsten bewusst. Dabei gibt es z.B. aus anderen Kulturen viele Beispiele, an denen wir sehen können, was Haare für viele Menschen für eine Bedeutung haben. Für die meisten Indianer waren die Haare einer der wichtigsten Ausdrücke ihrer Selbst, und keiner von ihnen wäre jemals auf die Idee gekommen sich die Haare zu schneiden, sie zu verletzen. In einem Artikel über Indianerkinder, die in die Stadt umgesiedelt wurden, fragte man diese Kinder, was für sie das Schlimmste an dieser Situation sei, und natürlich erwartete man dass sie über die Trennung von ihren Eltern, Geschwistern, Freunden klagen würden. Doch die Kinder sagten, dass das Allerschlimmste gewesen sei, dass man ihnen die Haare abgeschnitten hat.